Im Interview mit Jérôme Oguey zum Thema «Inklusive Rekrutierung»

Was ist «inklusive Rekrutierung» und weshalb ist sie für Unternehmen wichtig?

Inklusive Rekrutierung umfasst sämtliche Massnahmen, die Unternehmen dabei unterstützen, eine vielfältige Belegschaft anzuziehen. Dabei bedeutet 'inklusiv' unter anderem, frei von Verzerrungen  sein. Dieser Ansatz betrifft also nicht nur die eigentliche Personalbeschaffung, sondern auch die HR- und Rekrutierungsprozesse. 

In Zeiten eines sich verschärfenden Fachkräftemangels wird es zweifellos immer wichtiger, gerechtere und integrativere Arbeitsumfelder zu schaffen. Dies trägt dazu bei, Unternehmen nachhaltig für Talente attraktiv zu machen und diese langfristig zu binden. Neben Aspekten der Führung und der Unternehmenskultur ist es ebenso wichtig, bestehende Praktiken zu überdenken und zu überarbeiten, insbesondere im Bereich der Rekrutierung, um einen noch breiteren Talentpool anzusprechen. Dies sollte in Zukunft noch mehr zu einem Schwerpunkt in der Rekrutierung werden. Jobsuchende legen vermehrt Wert auf ein inklusives Arbeitsumfeld, wobei ihre erste Berührung mit dem Arbeitsumfeld bzw. mit der Unternehmenskultur häufig durch die HR-Abteilung geschieht. Meiner Ansicht nach stellt Vielfalt und Inklusion eine einzigartige Gelegenheit für HR-Teams dar, ihren Wert als beratende Sparringspartner nach jahrzehntelanger Industrialisierung wiederzuerlangen.

Welche Vorteile sehen Sie darin, diverse Teams in Unternehmen zu haben?

Die Vorteile heterogen aufgestellter Teams und Organisationen wurden in zahlreichen Studien belegt. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Vielfalt an sich ein Potenzial darstellt und somit keine Garantie für Vorteile bietet. Es gibt also keinen 'Business Case' für Vielfalt an sich, da dieser erst durch aktive Inklusion realisiert werden kann. HR spielt dabei eine zentrale Rolle, indem es hilft, Vielfalt aktiv und erfolgreich anzuziehen. Inklusion trägt dazu bei, die Vorteile zu realisieren und diese Vielfalt dauerhaft an das Unternehmen zu binden. Es steht jedoch fest, dass Unternehmen beides benötigen und von beidem profitieren können. Sie sollten sich daher bewusst mit der Frage der Vielfalt auseinandersetzen, die sie benötigen. In diesem Zusammenhang freue ich mich auf den Erfahrungsbericht des Gastreferenten, Noé Robert von twofold.

Welche Auswirkungen hat der Einsatz von KI-Tools auf die Rekrutierung?

Der Einsatz von KI-Tools bietet sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Es ist besonders wichtig diese Tools sorgfältig auszuwählen, da sie potenziell bestehende Vorurteile reproduzieren können. Im Rahmen des Seminars werden wir dieses komplexe Thema gemeinsam mit Gastreferentin Nadia Fischer von Witty Works behandeln.

Wie wird das Seminar den Teilnehmenden dabei helfen, inklusive Rekrutierungsmethoden erfolgreich in ihrem Unternehmen umzusetzen?

Bei diesem workshopartigen Seminar steht nicht nur die interaktive Vermittlung von Wissen und Tipps im Vordergrund, sondern es bietet auch einen exklusiven Rahmen, in dem die Teilnehmenden zusammen mit Gleichgesinnten und Experten an der Entwicklung ihres eigenen Konzepts arbeiten werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Austausch von Praxiserfahrungen sowie der gegenseitigen Unterstützung und Inspiration. Die Teilnehmenden fühlen sich ermutigt, das Thema proaktiv anzugehen und aktiv mitzugestalten. Sie sind in der Lage, Geschäftsleitung und Führungskräfte kompetent zu beraten.

Hier geht's zum Seminar vom 9. April 2024